Die beiden Erstplatzierten der MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft lieferten sich einen erbitterten Kampf, als Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) und Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) auf dem ‘Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari di Imola‘ um den Sieg fuhren. Der Meisterschaftsführende Bautista setzte sich nach einem unglaublichen Zweikampf durch, trotz eines großen Moments in der Anfangsphase des Rennens und Razgatlioglus Bemühungen um den Sieg in Imola.

Bautista startete das Rennen von der vierten Position und lag bald vor seinem Rivalen, doch der Champion von 2021 überholte den Spanier mit einem grandiosen Manöver, als er ihn am Eingang zur Variante Alta außen herum um den zweiten Platz brachte. Razgatlioglu übernahm dann die Führung, als er seinen Teamkollegen Andrea Locatelli überholte, bevor Bautista den Italiener in Runde 5 in der Variante Alta überholte. Von da an wurde es zu einem Zweikampf zwischen den beiden, die beide auf der Jagd nach einem Imola-Sieg waren.

Razgatlioglu konnte den amtierenden Champion in der ersten Hälfte des 19-Runden-Rennens in Schach halten, während Bautista in Runde 8 auf den dritten Platz zurückfiel, als er in der Ausfahrt aus der Acque Minerali und in der Schikane einen heftigen Wackler hatte. Dadurch konnte Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) vorbeiziehen, doch Bautista lag in Rivazza 1 bald wieder vor dem sechsfachen Weltmeister. In Runde 11 setzte er sich erneut an die Spitze des Feldes und fuhr in die gleiche Kurve ein.

Von da an baute Bautista seinen Vorsprung auf über 3,5 Sekunden aus und holte sich seinen 17. Saisonsieg, obwohl Razgatlioglu es ihm nicht leicht machte. Ein weiterer Sieg in der WorldSBK wäre sein 50. und gleichzeitig sein 18. in dieser Saison, was bedeutet, dass er mehr Rennen in einer einzigen Saison gewonnen hat als jeder andere vor ihm. 

Über seinen Sieg sagte Bautista: "Ehrlich gesagt, habe ich nicht erwartet, zu gewinnen. Es war erst mein zweites Mal hier in Imola. Heute haben wir eine kleine Änderung an der Maschine vorgenommen, und ich fühlte mich am Morgen viel besser. Es begann sich so anzufühlen wie auf den anderen Strecken. Das Rennen war wirklich hart, denn es war heiß und sehr rutschig. Am Anfang hatte ich nicht viel Selbstvertrauen, um in den ersten Runden zu pushen. Ich sah mehrere Fahrer, die mehr Selbstvertrauen hatten als ich. Ich begann, Schritt für Schritt mehr zu pushen. Uns fehlte etwas Grip. Ich dachte, dass es vielleicht daran liegt, dass ich keine saubere Luft habe und die Front ein wenig zu kämpfen hat. Ich hatte einige Runden mit sauberer Luft. Das Gefühl für die Front wurde besser, also versuchte ich, vorne zu bleiben, und zumindest die Front war besser."

Obwohl er den Sieg nicht erringen konnte, bescherte Razgatlioglu der zweite Platz sein 100. WorldSBK-Podium. Er ist erst der sechste Fahrer, der diesen Meilenstein nach Rea, Troy Corser, Noriyuki Haga, Tom Sykes und Carl Fogarty erreicht. In der Gesamtwertung führt Bautista nun mit 98 Punkten vor seinem Rivalen, während Razgatlioglu 96 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen Locatelli hat, der Dritter ist.

Razgatlioglu reagierte auf seinen Meilenstein-Podestplatz mit einem Kommentar: "Ich warte auf 100 Siege! Dafür haben wir noch Zeit. Heute war es kein schlechtes Rennen. Ich bin nicht 100%ig zufrieden, weil ich das Rennen als Zweiter beendet habe. Mein Ziel ist es, ein Rennen zu gewinnen. In Rennen 1 fühlte ich mich gut, aber als die Reifen abbauten, sah ich, dass die Ducati immer noch eine sehr gute Beschleunigung hatte. Ich habe versucht, weiter mit ihm zu kämpfen, aber es hat nicht gereicht. Das ist besser als nichts."

Mehr Rennaction gibt es morgen mit der Superpole und Rennen 2: Sehen Sie alles mit dem WorldSBK VideoPass!